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12. Dezember 2011

Labrador Erziehung: Die zwei wichtigsten Befehle, die jeder Labrador als erstes lernen sollte

Die zwei wichtigsten Befehle, die jeder Labrador als erstes lernen sollte:


  1. Bleib

  2. Komm

Das sind die ersten beiden Befehle, die JEDER Labrador wissen und verinnerlicht haben sollte. Alle anderen Befehle sollten danach kommen, mit dem Befehl “Aus” gleich an Stelle Nummer 3.

Aber, wenn Sie Ihrem Labrador “Bleib” beibringen und er darauf hört, ist schon mal sehr viel gewonnen! Wenn Sie aus dem Auto steigen und den Kofferraum öffnen, spring er nicht kopflos aus dem Auto, wenn Sie ihm “Bleib” gesagt haben.

Wenn der Hund “bleibt”, ist das “Komm” auch noch nicht so wichtig, welches nämlich auch ein bisschen schwieriger beizubringen ist.

Genauso wird es Ihnen viel einfacher fallen mit Tüten bepackt die Einkäufe ins Haus zu bringen, wenn Sie nicht mit dem Hund kämpfen müssen, wer zuerst die Wohnung betritt. Sie sagen ihm, dass er vor der Tür warten soll, lassen die Leine auf den Boden fallen und können ungehindert die Tür öffnen und eintreten, bevor der Hund folgen darf.

“Bleib” trainieren

“Bleib” heißt das Zauberwort, das Ihren Hund kontrolliert, maßregelt und beruhigt. Ein Hund, der einem Befehl folgt, ist beschäftigt und kann nichts anderes in der Zeit anstellen.

Damit das klappt, muss dieser Befehl aber von Anfang an solide trainiert werden, damit der Hund es tief verinnerlicht.

Zwei Komponenten des Befehls “Bleib”

  • Bleib nach Dauer

  • Bleib mit einer Entfernungs-Komponente

Bevor Sie den Befehl damit kombinieren, dass Sie sich von dem Hund entfernen (und er auf der Stelle bleiben soll), müssen Sie es ihm zunächst kontrolliert beibringen und die Dauer kontinuierlich erhöhen.

Am besten üben Sie den Befehl zunächst zu Hause in der gewohnten Umgebung. Dann fällt es Ihrem Hund am leichtesten auf Sie und die Übung zu konzentrieren.

Für einen jungen Hund ist es eine große Herausforderung schon für wenige Sekunden auf der Stelle sitzen zu bleiben! Und genau so beginnen Sie mit der Übung. Die Dauer des Sitzen-Bleibens darf nicht die Aufmerksamkeitsspanne Ihres Hundes überschreiten.

Lassen Sie mich das wiederholen, weil es so wichtig ist. Sie wollen erreichen, dass Ihrem Hund die Aufgabe gelingt! Daher müssen Sie vorher abschätzen, wie lange er in diesem Fall ruhig Sitzen bleibt, bevor er von sich aus die Übung bzw. den Fehl unterbricht.

Beginnen Sie in sehr kleinen Schritten, vielleicht mit 2 Sekunden und erhöhen Sie es Stück für Stück bis Sie irgendwann bei 30 Sekunden ankommen. Wenn der Hund eine halbe Minute lang liegen oder sitzen bleiben kann, erhöhen Sie es auf 45 Sekunden und so weiter.

Wirklich wichtig ist, dass Sie den Hund belohnen und die Aufgabe beenden BEVOR es der Hund von sich aus tut.

Sie beenden den Befehl durch ein freudiges “Fein” in Kombination mit einem Leckerlie oder einem Klick des Klickers und einem Leckerlie. Sie können auch kurz mit dem Hund spielen als Belohnung. Wichtig ist, dass der Hund Spass an der Übung hat und diese Aufgabe von sich aus durchführen will.

Behalten Sie außerdem im Hinterkopf, dass ein junger Hund nur ein begrenztes Maß an Aufnahmefähigkeit für neue Sachen hat. Trainieren Sie in kurzen Trainingseinheiten bevor der Hund die Lust an der Aufgabe verloren hat. Training sollte dem Hund immer Spass machen! Aber genau wie bei uns Menschen, wird es den Hund langweilen, wenn er immerzu die gleiche Übung wiederholen soll.

Erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad

Wenn der Hund das Grundkonzept des “Bleibens” verstanden hat und schon 30-60 Sekunden befolgen kann, können Sie den Schwierigkeitsgrad eine Stufe erhöhen, in dem Sie die gleiche Übung draussen bei Ihnen im Garten machen.

Von jetzt an nehmen Sie den Hund zur Sicherheit an die Leine, dass Sie ihn immer wieder zu sich zurück holen können, falls er lieber auf Wanderschaft gehen möchte.

Allein durch die Tatsache jetzt draussen zu sein, entsteht für den Hund eine völlig neue Situation. Geräusche, Gerüche, der Wunsch den Garten zu erkunden, macht es für den Hund gleich um ein vielfaches schwieriger sich auf Sie konzentrieren zu können.

Was bedeutet das für Sie?

Sie beginnen mit dem Training wieder von neuem. Seien Sie nicht enttäuscht darüber, dass Ihr Hund wieder alles vergessen hat. Das hat er nicht, aber draussen ist eben eine komplett neue Umgebung und was im Haus gesessen hat, funktioniert noch lange nicht sofort auch draussen.

Also fangen Sie wieder mit der Übung in kleinen Schritten an und arbeiten sich langsam wieder nach oben. Bis ihr Hund auch im Garten für eine Minute geduldig sitzen bleibt und auf Ihr “Release”-Kommando wartet.

Noch immer bleiben Sie dabei genau neben Ihrem Hund sitzen und entfernen sich nicht von ihm: das ist eine andere Übung (“Bleib” in Kombination mit Distanz).

Wenn Ihr Hund diese Übung auch im Garten beherrscht, erhöhen Sie erneut den Schwierigkeitsgrad und trainieren Sie es draussen auf der Strasse, dann im Park in Sichtweise von anderen Hunden und so weiter. Sie werden sehen, es wird jedes Mal ein Prozess sein, den Sie ein Stückweit von Anfang beginnen müssen. Das Hinzufügen von Ablenkung ist für einen Hund, der ganz natürlich alles um sich herum wahrnehmen möchte, jedes Mal eine große Hürde. Es liegt ganz alleine an Ihnen, Ihren Hund zum Erfolg zu trainieren. Alles machen Sie Baby Steps, jedes Mal.

Bleib mit gleichzeitige Entfernung vom Hund

Bevor der Hund nicht 100% das Konzept von “Bleib” verstanden hat, macht es keinen Sinn die Erweiterung des Befehls mit gleichzeitiger Entfernung vom Hund zu üben.

Der Hund würde in der Sekunde, in der sie sich von ihm entfernen aufspringen und Ihnen folgen, damit verwirren Sie den Hund unnötig, was das Training des Ausgangsbefehls (Bleib) verlangsamt.

Ist der Hund aber schon so weit, dass er für eine gewisse Zeit auch unter Ablenkung sitzen bleibt und damit zeigt, dass er verstanden hat, was der Befehl bedeutet, können Sie mit Teil 2 des Trainings weitermachen.

Beginnen Sie dabei wieder im Haus. Keine Ablenkung und gewohnte Umgebung.

Knien Sie auf Sitzhöhe mit Ihrem Hund, sagen Sie den Befehl (Bleib) und stehen Sie langsam auf. Korrigieren Sie Ihren Hund sofort, falls er sich vom Fleck machen möchte und knien sich wieder runter zu ihm.

Beginnen Sie erneut. Sagen Sie den Befehl und stehen Sie auf. Beenden Sie den Befehl durch “Fein”, “Klicker”, oder einem Leckerlie, falls er ruhig Sitzen geblieben ist, obwohl Sie aufgestanden sind.

Auch hier erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe. Stehen Sie auf und entfernen sich ein paar Schritte von ihm bevor sie wieder zurück gehen und den Befehl auflösen und den Hund belohnen. Oder gehen Sie im Kreis, um den Hund herum. Oder – und das ist schon relativ schwer für den Hund – steigen sie über den Hund.

Wenn alle diese Übungen funktionieren, probieren Sie den Raum zu verlassen. Sie werden sehen, dass stellt den Hund schon auf eine größere Probe. Er wird Ihnen instinktiv folgen wollen. Das Konzept Ihrem Befehl zu folgen, obwohl Sie nicht mehr in Sichtweise sind, ist auch ganz neu und muss Stück für Stück antrainiert und gefestigt werden.

Wie weiter oben mit dem gewöhnlichen “Bleib” gilt auch hier, dass Sie es Scheibchenweise für Ihren Hund schwieriger machen, indem Sie erst in den Garten und zuletzt in einem belebten Park mit Joggern, Kinder, und auch anderen Hunden üben. Dabei sollte der Hund aber an einer langen Leine mit Ihnen verbunden sein, damit Sie ihn zu sich zurück rufen / holen können, falls er die Übung lieber abbrechen will.

Das dürfte Sie zunächst für einige Wochen beschäftig halten. Probieren Sie in vielen verschiedenen Situationen und mit jeweils unterschiedlicher Dauer den Befehl zu festigen. Mischen Sie es mit anderen Trainingseinheiten, machen Sie es spannend und lustig für Ihren Hund.

“Bleib” ist ein sehr wichtiger Befehl und Sie werden über Jahre davon profitieren, wenn es Ihr Hund beherrscht.

Wie man den zweitwichtigsten Befehl, das Rückrufkommando (“Komm”), trainiert, behandele ich in meinem nächsten Artikel.

Quelle: labradorerziehung.net/

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